Zum Hauptinhalt springen

Aktuelles

aus den Medien


10. September 2025

Wohnungsbau in Köln: Ohne neue Flächen geht es nicht

DanBu.Berlin - stock.adobe.com

Köln steht wie keine andere Stadt in NRW für den Druck auf dem Wohnungsmarkt. Allein bis 2040 erwartet die Kölner Stadtverwaltung einen weiteren Bevölkerungszuwachs von mehr als 50.000 Menschen. Schon heute ist der Wohnungsmarkt extrem angespannt: Die Leerstandsquote liegt faktisch bei null, und die Angebotsmieten sind nach aktuellen Erhebungen die höchsten in NRW. Insbesondere Familien und Haushalte mit mittlerem Einkommen finden kaum noch bezahlbaren Wohnraum innerhalb der Stadtgrenzen.

 

Die vom Bochumer Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (InWis) erstellte Studie „Wohnungsbau braucht (mehr) Fläche“, beauftragt vom BFW NRW – Interessenverband der mittelständischen Immobilienwirtschaft – und weiteren Verbänden, unterstreicht, dass Köln mit Innenverdichtung allein nicht auskommen wird. Selbst wenn sehr hohe Dichten von über 40 Wohnungen pro Hektar erreicht werden und zwei Drittel der Flächen für den Wohnungsbau reserviert werden, müssten landesweit bis zu 42 Hektar täglich bereitgestellt werden. Für Köln, wo verfügbare Flächen knapp und die Nachfrage extrem hoch ist, ist dies nicht realistisch. „Unsere Untersuchung zeigt, dass Köln dringend zusätzliche Flächen für den Wohnungsbau braucht. Innenentwicklung ist unverzichtbar, reicht aber nicht aus. Nur eine Kombination aus Nachverdichtung und neuer Flächenerschließung im Außenbereich kann den Bedarf decken“, sagt Dr. Torsten Bölting, Geschäftsführer von InWIS.

 

Köln setzt seit langem auf Innenentwicklung. Dachausbauten, Nachverdichtung in Bestandsquartieren und Umnutzungen von Gewerbeflächen haben in den vergangenen Jahren tausende neue Wohnungen geschaffen. Projekte wie das Clouth-Quartier oder die Umgestaltung der ehemaligen Güterbahnhöfe zeigen, dass die Stadt diese Strategie ernsthaft verfolgt. „Doch die Potenziale sind weitgehend ausgeschöpft und Konflikte mit Belangen des Denkmalschutzes, der Grünflächenentwicklung und der Infrastruktur werden zunehmend sichtbar”, so Prof. Tosten Bölting. „Die Stadt muss nun einerseits alle Möglichkeiten der Innenentwicklung nutzen, andererseits aber den Mut haben, auch neue Flächen im Außenbereich zu aktivieren – ökologisch ausgewogen und infrastrukturell eingebettet.”

DanBu.Berlin - stock.adobe.com