Aktuelles
aus den Medien
Wenn Wohneigentum ein Traum bleibt
Während sich die Kinder der 1950er und 1960er Jahre häufiger Wohneigentum leisten konnten als noch ihre Eltern, bleiben die eigenen vier Wände für viele, die später geboren wurden, ein Traum. Das legt eine aktuelle Studie des DIW nahe.
Eine aktuelle Studie des DIW verdeutlicht, dass junge Menschen in Deutschland heute deutlich seltener Eigentum erwerben als frühere Generationen. Während in den 1950er- und 1960er-Jahren geborene Kinder noch häufiger Wohneigentum besaßen als ihre Eltern, hat sich dieser Trend mit zunehmendem Geburtsjahrgang umgekehrt: Besonders bei den seit den 1970er-Jahren Geborenen geht der Anteil der Eigentümer deutlich zurück. Ausschlaggebend ist nach wie vor die Unterstützung durch die Eltern, etwa durch finanzielle Hilfen beim Eigenkapital. Doch selbst dieser Vorteil reicht oft nicht mehr aus, den Zugang zu Wohnimmobilien sicherzustellen, da Kaufpreise und Eigenkapitalanforderungen stark gestiegen sind. Gleichzeitig zeigt ein europäischer Vergleich, dass die eigene Herkunft bei der Möglichkeit des Erwerbs einer Immobilie in Deutschland immer noch einen größeren Einfluss hat als in vielen anderen Ländern, auch wenn dieser Zusammenhang in den letzten Jahren spürbar schwächer wurde.
Vor diesem Hintergrund muss die Politik umfassende Lösungen angehen, die über den Eigentumserwerb hinausgehen. Ziel sollte es sein, sowohl Eigentum als auch bezahlbares, bedarfsgerechtes Wohnen für alle zu ermöglichen. Notwendig sind Strategien, die flexible, preiswerte Wohnoptionen schaffen und insbesondere den Abbau von Eigenkapitalhürden für Haushalte ohne familiäre Unterstützung fördern. Denn: Ein fairer Wohnungsmarkt eröffnet Teilhabe, sichert die soziale Mobilität und stärkt den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
Foto: ©simoneminth - stock.adobe.com