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08. Oktober 2025

Pestel-Studie: Wohnraummangel bremst die Wirtschaft

Ohne mehr und bezahlbaren Wohnraum sieht die Zukunft Deutschlands düster aus. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Wohnen im Lebenszyklus“, die das Pestel-Institut im Auftrag der Messe München GmbH zur ExpoReal 2025 veröffentlicht hat.

Die Studie zeigt das bundesdeutsche Wohnen der letzten 15 Jahre auf und beleuchtet die aktuelle Wohnungsmarktsituation vor dem Hintergrund geo-politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen. 

Die Kernaussage der Expo Real Wohnstudie 2025 ist klar und eindringlich: Ohne mehr und bezahlbaren Wohnraum bleibt Deutschlands Zukunft auf der Strecke. Die Untersuchung zeigt, wie sehr die Wohnungsknappheit die Gesellschaft und die Wirtschaft lähmt und wie dringend alle jetzt handeln müssen, damit wieder Bewegung in den Markt kommt und mehr Menschen ein Zuhause finden.

Worauf kommt es jetzt beim Wohnen an

Wohnungen sind mehr als nur vier Wände – sie bilden den Lebensmittelpunkt und sind für Beschäftigte, Familien, Senioren und junge Menschen existenziell. Die Studie belegt, wie groß die Diskrepanz zwischen den Haushaltsgrößen und dem vorhandenen Wohnungsbestand ist: Viele kleine Haushalte sitzen in zu großen Wohnungen, während andere überhaupt keine passende Bleibe finden. Leerstand gibt es trotzdem – häufig nicht in den dynamischen Regionen, sondern dort, wo Vermietung aus wirtschaftlicher Sicht wenig Sinn macht oder Unsicherheit herrscht.

Die größten Herausforderungen

Immer mehr Menschen können sich einen Umzug nicht mehr leisten. Besonders junge Leute, Berufseinsteiger und Zugezogene stoßen auf massive Hürden. Sie müssen oft Kompromisse in Bezug auf Wohnfläche oder Lebensqualität eingehen oder gleich in eine WG ziehen. Die Boomer-Generation geht in Rente, die nachrückenden Jahrgänge reichen nicht aus, um Arbeitsplätze zu besetzen. Damit wird klar: Wer keinen Wohnraum schafft, verspielt das wirtschaftliche Wachstum – und zwar dauerhaft.

Was jetzt zählt: mehr Pragmatismus, weniger Kosmetik

Die aktuelle Situation verlangt einfache und schnell wirksame Lösungen. Förderprogramme müssen direkt beim Wohnungsbau ansetzen, und zwar sowohl für bezahlbare Mietwohnungen als auch für Eigentumswohnungen. Qualität ist wichtig, aber weniger entscheidend als Masse. Es braucht einen kräftigen Impuls, damit wieder gebaut wird und die Bauwirtschaft ihre Kapazitäten erhält. Denn jedes gebaute Gebäude schafft nicht nur Wohnraum, sondern kurbelt auch die Wirtschaft an.

Ein Appell an alle Akteure

Wohnungsnot lässt sich nicht mit Symbolpolitik beheben. Ob serielle Bauweise, nachhaltige Materialien oder klassische Methoden – entscheidend ist, dass gebaut wird. Politik, Wohnungswirtschaft, private Investoren und Genossenschaften müssen gemeinsam anpacken. Nur mit schnellem Handeln und breiter Unterstützung kommt Deutschland aus der Wachstumsschwäche. Wer jetzt investiert und fördert, sorgt für mehr Chancengleichheit und ist bereit für die Zukunft.

Hier finden Sie die komplette Studie "Wohnen im Lebenszyklus" des Pestel-Instituts.