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17. Dezember 2025

WIK begrüßt Start des Dialogprozesses „Köln baut bezahlbar – Wohnen für alle“

Mit breiter Mehrheit hat der Rat der Stadt Köln gestern den nächsten Schritt im Dialogprozess „Köln baut bezahlbar – Wohnen für alle“ beschlossen. Mit den Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD, FDP/KSG, AfD und Volt folgte der Rat damit der Linie von Oberbürgermeister Torsten Burmester und setzte ein klares Signal für die Zukunft des Wohnungsbaus in Köln.

Die Wohnungsbau Initiative Köln (WIK) begrüßt diesen Beschluss ausdrücklich. Als Teil der „Allianz für mehr bezahlbaren Wohnraum“ – gemeinsam mit dem BFW Nordrhein-Westfalen, dem Kölner Haus- und Grundbesitzerverein von 1888 sowie köln ag – sieht die WIK in dem Bedarfsfeststellungs- und Mittelfreigabebeschluss eine wichtige Chance, den dringend benötigten Dialog zwischen Verwaltung, Politik, Wohnungswirtschaft und Zivilgesellschaft strukturiert voranzubringen.

„Der Ratsbeschluss ist ein wichtiges Signal für Köln und für alle Akteurinnen und Akteure der Wohnungswirtschaft“, erklärt die WIK. „Er eröffnet die Möglichkeit, gemeinsam tragfähige Lösungen für bezahlbaren, nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Wohnraum in unserer Stadt zu entwickeln.“
In der Ratsdebatte wurde deutlich, worauf es nun ankommt: Qualitätsstandards müssen definiert, Prozesse überprüft und weiterentwickelt sowie kosteneffiziente Bauweisen ermöglicht werden. Die WIK wird sich aktiv, konstruktiv und lösungsorientiert in den Dialogprozess einbringen – mit ihrer Praxiserfahrung, ihrem breiten Netzwerk und dem klaren Ziel, Kölns Wachstum sozial und ökologisch verantwortungsvoll zu gestalten. „Köln braucht bezahlbaren Wohnraum. Vor allem aber braucht Köln den Willen zur Zusammenarbeit, um ihn zu schaffen“, betont die Initiative.

Sabine Pakulat (Bündnis 90/Grüne) begrüßte die gegenüber der ersten Ratsvorlage um 200.000 Euro reduzierten externen Beraterkosten und mahnte an, nun die Qualitätsanforderungen in Angriff zu nehmen. „Die Wohnungswirtschaft ist aufgefordert, sich vom renditegetriebenen Bauen zu verabschieden", so Pakulat. Sie sei gespannt auf die Ergebnisse und kündigte an, den Prozess konstruktiv und kritisch zu begleiten.

CDU-Geschäftsführer Niklas Kienitz dankte der Verwaltung für die Überarbeitung der Vorlage und betonte die Bedeutung des anstehenden Prozesses. Der wohnungspolitische Sprecher der SPD, Fraktionsgeschäftsführer Pascal Pütz, mahnte einen intensiven Dialog von Verwaltung, Politik und Wohnungswirtschaft an. „Wir haben gegen den Prozess an sich keine Bedenken gehabt, wir haben in der Vergangenheit lediglich mit Blick auf die Kosten nicht zugestimmt", machte Pütz deutlich.

Dr. Günter Bell (Linke) mahnte an, die Mitglieder des Wohnungsbauforums in den Prozess einzubeziehen. Der Ergänzungsantrag der Linken wurde von der Mehrheit der Ratsfraktionen abgelehnt. FDP-Ratsfrau Stefanie Ruffen begrüßte ebenfalls die Durchführung des Dialogprozesses und verwies auf die Bedeutung der Verdichtung. "Verdichtung ist Klimaschutz", so Ruffen, "mit jeder neuen Wohnung reduzieren wir die Zahl der Einpendler in Köln." Ihre oberste Prämisse: "Geredet haben wir genug, wir müssen ins Handeln kommen", so Stefanie Ruffen. Gegenüber dem Vorbild Hamburg mahnte sie aber zur Vorsicht: "Wir müssen uns auf die Themen konzentrieren, die wir im kommunalen Rahmen ändern können, da hatten es die Hamburger mit direktem Zugriff auf die Landesgesetzgebung einfacher."

VOLT-Vertreter Sergen Belen äußerte sich ebenfalls zustimmend, machte zudem deutlich, dass es nun nötig sei, im Zuge des Prozesses die gemeinwohlorientierte Wohnungsbaupolitik in Köln zu fördern und das kooperative Baulandmodell anzupassen.